Heimliche Stars - Nelkenwurz

Immer bin ich auf der Suche nach Stauden, die meine von Taglilien dominierten Beete vor, während und nach deren Auftritt attraktiv und abwechslungsreich gestalten. Und da der Platz knapp und knapper wird, werden auch die neuen Vorlieben eher eine Nummer kleiner. Durch einen Artikel in der 'Gartenpraxis' wurde ich auf die Gattung Geum aufmerksam.Mit Geum verband ich bis zu diesem Zeitpunkt orangene kleine Blütchen mit relativ kurzer Blühdauer sowie die etwas unscheinbare, aber bei genauerem Hinschauen durchaus attraktive 'Bachelfe'. Dass auch andere, vor allem großblütigere Sorten in leuchtenden Farben existieren, wusste ich bis dato nicht.

 

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Hybriden mit bezaubernd schönen, schalenförmigen Blüten. Sie blühen im April/Mai und damit vor den Taglilien, schätzen eine gute Wasserversorgung und übersommern nach ihrem Auftritt zwischen denn Hemerocallishorsten. Einige sollen auch remontieren, aber das konnte ich mit meinen wenigen Sorten noch nicht beobachten. Auch ob sich die Kombination mit den Taglilien aud Dauer bewährt, bedarf noch einer längeren Bewährungsprobe.

 

Im RHS Plant Finder sind um die 150 Sorten versammelt, viele davon sind in Deutschland (noch?) nicht erhältlich. An den meisten Hybriden sind das heimische Geum rivale, das vom Balkan stammende Geum cocchineum oder Geum chiloense (Chilenisches Geum) beteiligt. Während die ersten beiden eher Halbschatten bevorzugen, wächst G. chiloense an sonnigen Plätzen.

Mit längeren Ausführungen zu Arten möchte ich nicht langweilen, sondern stattdessen die Sorten zeigen, die mittlerweile in meinem Garten wachsen.

'Beech House Apricot'

'Bell Bank'


Um eine Auslese von Piet Oudolf handelt es sich bei der scharlachroten 'Flames Of Passion': Ebenfalls reizvoll wirken die dunklen Blütenstängel. Die Sorte wurde 2002 eingeführt.

Wie auf dem Foto gut zu sehen, changiert die Blütenfarbe im Auf- und Verblühen. Aber auch zwischen den ersten Blüten und der Vollblüte gibt es Unterschiede in Farbe und Füllung. 

Während die Blüten anfangs ehr nickend nach unten schauen, richten sie sich beim Aufblühen mehr und mehr auf und zeigen ihr hübsches Gesicht.

Meine erste Hybride war 'Mai Tai' - und der Name ist Programm. Die apricotfarbenen Blüten erinnern an einen tropischen Cocktail und fügen sich sehr gut in den Spätfrühlingsgarten ein.

Ähnliche Assoziationen erwecken Namen wie 'Mango Lassi' , 'Banana Daiquiri', 'Tequila Sunrise'; 'Cosmopolitan' oder 'Alabama Slammer'.


Etwas grell ist der Kontrast zwischen dem erfrischend gelbgrünen Laub und den knallorangenen Blüten der Sorte 'Eos' ja schon... Zusammen mit Euphorbia amygdaloides 'Purpurea' und dem kupferfarbenen Austrieb des Schaublatts ('Rodgersia podophylla') ergibt sich dennoch eine spannende Kombination.

Bleibt zu hoffen, dass die neuen Nelkenwurze schnell Verbreitung finden. Gegen ein, zwei Exemplare in cremegelb und weiß hätt ich nichts einzuwenden...;-)

 

Ach, noch eine gute Nachricht - ich habe bisher keine einizge Schnecke auf den Pflanzen gesichtet!