Gartenfrust statt Gartenlust

Manchmal tut Gärtnern echt weh.

Wochenlang krieche ich abends durch den Garten, damit möglichst kein winziges Löchlein die Funkienpracht stört, damit kein Taglilienstängel abgefressen wird, damit der Rittersporn seine Lanzen in die Höhe streckt, bevor ihn die Schnecken entdecken. Aus demselben Grund ziehe ich Dahlien in Töpfen vor.

Im März und April laufe ich nachts mit der Taschenlampe durch den Garten und schütze Hostas mit übergestülpten Töpfen, Hortensien mit Vlies vor Spätfrösten.

Ich spüle die Läuse von den Rosen, halte Rosentriebbbohrer und Blattrollwespe ohne Chemie in Schach, stütze die schweren Köpfe der Paeonien, damit sie in voller Pracht erblühen können, die hohen Katzenminzen, damit sie nicht die anderen Stauden bedrängen. Ich kaufe teure Wühlmausfallen, topfe die angefressenen Patienten...

Ich rücke die Topfhostas bei 30 Grad mehrfach um, damit sie nicht von der sengenden Sonne geschädigt werden. Schleppe einige sogar in die Garage.

 

Und dann, dann zerschlägt der Hagel mit knapp walnussgroßen Körnern den gesamten Garten.